Das Darmmikrobiom ist ein zentraler Bestandteil des Pferdekörpers und steht in direktem Austausch nicht nur mit dem Darm und seinem Immunsystem, sondern auch mit Organen wie der Leber, der Lunge oder sogar dem Gehirn. Eine Störung dieses sensiblen Systems, die manchmal auch als „Dysbakterie“ bezeichnet wird, äußert sich häufig in einer Dysbiose – einem Ungleichgewicht der Mikroorganismen.
Die Folgen einer solchen Dysbiose sind vielfältig und betreffen weitaus mehr als nur die bekannten Symptome wie Kolik und Kotwasser. Sie können sich auch auf andere Organsysteme auswirken und die allgemeine Gesundheit deines Pferdes beeinträchtigen.
Direkte und indirekte Symptome einer Dysbiose beim Pferd
Eine Dysbakterie – oder fachlich korrekt: eine Dysbiose – kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern, die entweder direkt im Darm auftreten oder indirekt den gesamten Organismus betreffen. Während direkte Symptome häufig mit dem Darm in Verbindung gebracht werden, bleiben indirekte Folgen oft unerkannt, obwohl sie erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit deines Pferdes haben können.
Direkte Symptome einer Dysbiose:
Koliken
Durchfall
Kotwasser
Aufgasung und Blähungen
Sauer riechender Kot
Indirekte Folgen eines gestörten Mikrobioms:
Geschwächtes Immunsystem
Gestörte Essinstinkte und Sättigungsgefühl, häufig verbunden mit Übergewicht
Entgiftungsstörungen
Allergien
Neurodegenerative Erkrankungen wie PPID („Cushing“)
Diagnostisch werden in Deutschland vor allem Darmfloraanalysen angewandt. Warum diese nicht geeignet sind, das Darmmikrobiom des Pferdes zu beurteilen, kannst du in diesem Post nachlesen.
Wichtiger als die genaue Zusammensetzung des Mikrobioms zu analysieren, ist es allerdings bei gesundheitlichen Problemen des Pferdes auch immer die Einflussfaktoren auf die Gesundheit des Darmmikrobioms zu betrachten.
Artenvielfalt als Schlüssel zur Gesundheit
Viele domestizierte Pferde leiden unter einem artenarmen Mikrobiom. Durch moderne Umweltfaktoren, Haltung und Ernährung kommt es oft zu einem Verlust der Diversität, der wiederum mit Zivilisationserkrankungen verbunden ist. Dieser Verlust sollte bei der Vorbeugung und Behandlung von gesundheitlichen Problemen unbedingt berücksichtigt werden.
Warum das Artensterben im Darm unserer Pferde problematisch ist, kannst Du in diesem Blog-Artikel nachlesen.
Wissen vertiefen
Informiere dich weiter: Die Wiederherstellung der natürlichen Artenvielfalt und die Therapie von Dysbiosen sind die Basis meines OnliDie Wiederherstellung der natürlichen Artenvielfalt und die Therapie von Dysbiosen sind die Basis meines Online-Kurses „Mikrobiomfreundliche Pferdeernährung“.
Hier tauchst Du in die faszinierende Welt des Pferdedarmmikrobioms ein und lernst, wie Dysbiosen mit Zivilisationserkrankungen wie Insulinresistenz, Allergien, Muskelerkrankungen oder Entgiftungsstörungen verknüpft sind.
Der Kurs vermittelt Dir ganz praxisnah, wie Du diese Erkrankungen an ihrem Ursprung behandelst und Deinem Pferd mit Hilfe der Natur dauerhaft zu einem gesunden Darmmikrobiom verhelfen kannst. Die Kursinhalte basieren auf aktueller wissenschaftlicher Forschung und behandeln das Thema Pferdedarmmikrobiom fernab von veralteten und nicht erwiesenen Praktiken und Theorien wie Darmsanierungen, KPU oder probiotischen Futtermitteln.
Über mich:
Ich bin Michelle und lebe mit meinen beiden Pferden Fjörnir und Vindur in der schönen Bielefelder Senne und habe das Glück mit Equiflora meine beiden großen Leidenschaften Pferde und die (Mikro)biologie verbinden zu können. Ich bin mit Pferden aufgewachsen und beschäftige mich als Biotechnologin und Molekularbiologin seit über sieben Jahren als Wissenschaftlerin in der industriellen Forschung mit dem Mikrobiom von Tieren und Menschen. Meine Begeisterung für Pferde und Mikroorganismen hat mich zur Pferdeernährung geführt.
Mein Online-Kurs "Mikrobiomfreundliche Pferdeernährung" konzentriert sich auf die die Wiederherstellung der natürlichen Artenvielfalt im Pferdedarm und die Therapie von Dysbiosen im Kontext von Zivilisationserkrankungen.
Mit meiner Firma Natural Equibalance entwickele ich meine eigenen mikrobiomfreundlichen Futtermittel.
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