Fruktane, Giftstoffe, Pektine, Zucker - gefühlt in jeder frischen, pflanzlichen Nahrung unserer Pferde lauern Gefahren. So viele, dass ich selbst die tägliche kleine Möhre von meinem Isländer Fjörnir gestrichen habe, von potentiell giftigen Bäumen, Sträuchern und Nüssen wie Buche, Ginster, Eicheln ganz zu schweigen.
Ich hatte Angst, meinem Pferd zu schaden, indem ich es
➤ zu viel Gras, zu zuckerreiches Gras, gefrorenes Gras fressen lasse
➤ Bäume, Sträucher und Kräuter knabbern lasse, die nach allgemeiner Ansicht als giftig gelten
➤ Obst und Gemüse füttere, weil sie zu viel Zucker, Pektine, Säuren usw. enthalten
➤ Samen und Nüsse zu geben, weil sie zu fettreich sind oder als giftig gelten
Stattdessen habe ich all das weggelassen, jede unnötige Kalorie gespart und durch Heu + synthetisches Mineralfutter ersetzt.
Doch was machen wir damit?
Unsere Pferde sind als Pflanzenfresser evolutionsbedingt an eine Vielfalt von sekundären Pflanzenstoffen angepasst und auf sie angewiesen:
⤐ Sie wirken entzündungshemmend, anti-oxidativ und hemmen pathogene Keime
⤐ Sie sind Nahrungsgrundlage für die vielfältigen Darmbakterien
⤐ Sie schützen die Schleimhäute und reduzieren allergische Reaktionen
Das sind nur einige der Wirkmechanismen, von denen wir wissen. Wenn wir unsere Pferde wirklich gesund und mikrobiomfreundlich ernähren wollen, führt an der vielfältigen, frischen Nahrung kein Weg vorbei. Diese Ängste zu überwinden ist dabei ein stetiger Prozess bei dem Folgendes helfen kann:
📖 Informiere dich in der Fachliteratur oder bei vertrauenswürdigen Quellen: ab welcher Dosis sind welche Pflanzenstoffe tatsächlich schädlich und was sind ihre heilenden Eigenschaften?
Warum dein Pferd möglicher Weise als giftig eingestufte Pflanzen frisst, kannst du in diesem Blog-Artikel nachlesen.
❓Hinterfrage: welche Dosis Fruktan wurde z.B. verwendet, um eine Hufrehe auszulösen?
Artikel, die speziell die Gefahren von Fruktanen und Pektinen diskutieren, findest du beispielsweise in meinem Blog.
🐴 Vertraue deinem Pferd: Pflanzenfresser (auch in Gefangenschaft) haben gute Essinstinkte und sind wissenschaftlich nachgewiesen in der Lage Selbstmedikation zu betreiben.
🙆♀️ Hör auf dein Gefühl: wer fühlt sich wirklich in Deinem Inneren gut an, deinem Pferd die frische pflanzliche Nahrung zu streichen und durch Synthetik zu ersetzen?
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Über mich:
Ich bin Michelle und lebe mit meinen beiden Pferden Fjörnir und Vindur in der schönen Bielefelder Senne und habe das Glück mit Equiflora meine beiden großen Leidenschaften Pferde und die (Mikro)biologie verbinden zu können. Ich bin mit Pferden aufgewachsen und beschäftige mich als Biotechnologin und Molekularbiologin seit bald sieben Jahren als Wissenschaftlerin in der industriellen Forschung mit dem Mikrobiom von Tieren und Menschen. Meine Begeisterung für Pferde und Mikroorganismen hat mich zur Pferdeernährung geführt.
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